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Spanische Atomreaktor-Manager vor Gericht

 

Die spanische Justiz hat ein Strafverfahren gegen die Manager eines Atomkraftwerks eingeleitet. Es geht um einen Störfall im November 2007 im Reaktor Ascó I bei Tarragona im Nordosten Spaniens.

Die spanische Regierung hatte wegen des Störfalls bereits gegen den Betreiber, den Energiekonzern Endesa, eine Strafe in Höhe von 15,4 Millionen Euro verhängt.

Nun will die Staatsanwaltschaft den damaligen Direktor des Kraftwerks und zwei weitere führende Mitarbeiter sowie einen Beamten der Aufsichtsbehörde für nukleare Sicherheit (CSN) auf die Anklagebank bringen.

Die Staatsanwaltschaft legt den vier Beschuldigten  eine Gefährdung der Umwelt und der öffentlichen Sicherheit sowie Urkundenfälschung zur Last. Bei einer Verurteilung drohen Haftstrafen von bis zu 16 Jahren.

Bei dem Störfall war aus dem Atomreaktor radioaktiv verseuchter Wasserdampf ausgetreten. Eine akute Gefahr für die Bevölkerung habe aber nicht bestanden, so die Aufsichtsbehörde.

Den Kraftwerksbetreibern wird jedoch zur Last gelegt, die Panne erst sechs Monate später gemeldet und den Zwischenfall heruntergespielt zu haben. Der Direktor und der Sicherheitschef des Kraftwerks waren nach dem Störfall abgesetzt worden.

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