Was ist denn da in Spanien los?

 

Arbeitslose 4,5 Millionen und das bei 46 Millionen Einwohnern, Inflation 3,4 Prozent, die Banken sitzen auf 143 Milliarden Euro faulen Krediten, die anstehenden Kommunalwahlen kennen nur ein Thema:  Korruption.

Wer will da noch investieren? Und in was?

Immobilien, die werden grade im Schlussverkauf der Banken angeboten, bis zu 70 Prozent unter Wert. Welchen Ansatz erwartet den Bieter? Der vor 5 Jahren oder der vor 20 Jahren? Kauft da der Investor oder Rentner mit südlichem Alterssitztraum eine Schrottimmobilie oder eine werthaltige Anlage?

Im Land der Sonne könnte die Geldanlage auch Solarenergie sein. Aber auch hier wurden Investoren bereits mit herben Verlusten enttäuscht.

Tourismus, die Marktlücke? War doch da ein Einbruch der Urlauberzahlen um 6,5%, das kann dann ja nur die Marktlücke sein vor dem Hintergrund der Krisen in Nahost und steigender Zahlen von Umbuchern nach Spanien, wie Verkaufsinteressierte Firmen Glauben machen.

Bei allen optimistischen Einschätzungen der Branche bleibt festzustellen, dass wohl weniger Leute ins Flugzeug steigen. Fliegen ist teuer geworden, Flugverbindungen wurden radikal zusammengestrichen. Spanien ist bei weitem nicht mehr das preiswerte Urlaubsland und wer gar Ansprüche an gewohnte Standarts in Hotels und Restaurants stellt wird meist enttäuscht.

Schwarzgeld ist auch nicht mehr so einfach unterzubringen und Steuersünder sind in auch  Spanien nicht mehr sicher.

Das, der weggebrochene Bau -und Immobiliensektor mit Millionen, meist unqualifizierten Arbeitern ohne Schulabschluss und die Tourismusbranche sind die Hauptresourcen der spanischen Wirtschaft gewesen. Daran hängen unzählige Dienstleister, angefangen beim Rechtsanwalt bis hin zu Zimmermädchen. Ein Heer von heute Arbeitslosen.

Die Banken profitierten in den vergangenen Jahren von Festgeldanlagen ungewisser Herkunft. Nun ist der Anlagezufluss im Alukoffer so gut wie zum erliegen gekommen.  Auch sie müssen Farbe bekennen. Verlangt doch die Regierung eine Aufstockung des Kapitals bis September. Da das wohl nicht geht hat man die Frist für Sparkassen schon mal bis Februar 2012 verlängert.

Also, was wird aus Spanien?

Ein Kommentar für “Was ist denn da in Spanien los?”

  1. Es scheint wohl Zeit zu sein, dass die bildungsfaulen Spanier sich ein wenig auf die Hinterbeine setzen, um die Probleme des Landes langfristig in den Griff zu bekommen. Es kann doch nicht sein, dass sich jeder Depp Fontanero nennen darf, keine Ausbildung braucht, und trotzdem schwierige Installationen im Bade- und Sanitärbereich versucht auszuführen. Auch in anderen Berufen ist es in Spanien gang und gäbe einfach loszulegen, ohne Gesellenschein. Bisher hat das immer funktioniert, man hatte Land zu verkaufen, Tourismusboom etc. Doch jetzt, in der Krise, sind andere Qualitäten gefragt. Meiner Meinung nach ist das Hauptproblem ein Mangel an Bildung. Nur so ist es möglich, dass ein kleiner Teil der intellektuellen Elite sich auf Kosten der Mehrheit bereichern kann, ohne das diese es rechtzeitig merkt. Das hat was mit Dummheit zu tun … und dagegen hilft nur Bildung für alle. Das Problem beginnt mit den teuren Privatschulen und weitet sich aus bei den Studiengebühren an den Universitäten.  Qualifizierte Arbeitsplätze sind zudem Mangelware und der Durchschnitt der Menschen lebt mit geringem Einkommen und deren Kinder haben so wieder weniger Chancen auf Bildung. Das ist der Teufelskreis aus dem Spanien sich befreien muss. Dazu muss es unabhängige Instrumente zur Bekämpfung von Drogenkriminalität und Korruption geben. Denn es kann auch nicht sein, dass die Staatanwaltschaften mit Delikten aus diesem bereich so überlastet sind, dass sie zu nicht anderem kommen…
     

     
    • Sandra
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